
Gegenwart
Mumien, Wege in die Ewigkeit
Faszinierend und fesselnd für die einen, erschreckend und beängstigend für die anderen ... Mumien fordern die breite Öffentlichkeit und die Forscher gleichermaßen heraus und wecken ihre Neugier. Neben dem Symbol des ewigen Lebens, das sie seit Jahrtausenden in der kollektiven Vorstellung darstellen, sind sie zu einem echten Studienobjekt für die Wissenschaft avanciert.
Mit einem multidisziplinären Ansatz beleuchtet die neue Sommerausstellung des Hôtel départemental des expositions du Var in Draguignan, Mumien, Wege in die Ewigkeit, verschiedene Darstellungen von Mumien, ihren Gebrauch und die Frage, inwiefern sie für die Lebenden von Nutzen sind. Sie ist vom 10. Juni bis zum 25. September 2022 zu sehen.
„Der Besucher entdeckt dank einer Szenografie, die in einem streng deontologischen Rahmen mit Verankerung im jeweiligen kulturellen Kontext ausgearbeitet wird, eine außergewöhnliche Ansammlung unterschiedlicher menschlicher und tierischer Mumien, außerdem ,Reliquien‘ berühmter historischer Persönlichkeiten, zahllose Objekte, die mit den Mumifizierungstechniken, Bestattungspraktiken und überraschenden Verwendungen im medizinischen oder künstlerischen Bereich zu tun haben, ikonografische Dokumente, Fotografien sowie Werke mit wissenschaftlichem Charakter“, so Philippe Charlier, Kurator der Ausstellung, Gerichtsmediziner, Archäologe, Anthropologe und Direktor für Forschung und Lehre am Musée du Quai Branly - Jacques Chirac in Paris. Und fügt hinzu: „Mumien gibt es nicht nur in Ägypten, auch wenn dies vielleicht die erste Region ist, die uns in den Sinn kommt, wenn wir an die Mumifizierung denken. Tatsächlich ist das Phänomen der gezielten Konservierung toter Körper universell und beschäftigt alle Kontinente und zahllose Kulturen. In dieser Ausstellung sehen wir die neuesten Erkenntnisse über ägyptische Mumien, aber wir entdecken auch Mumien aus Asien, Afrika, Amerika, Ozeanien und Europa. Wir erfahren, wie sie im täglichen Leben verwendet wurden – als Medizin, als Pigmente in Gemälden, als Material in Skulpturen – aber auch, dass viele französische Könige mumifiziert waren. Und schließlich befassen wir uns mit der Frage, wie sich die Vorstellung von Mumien in der Literatur, im Film und in der Popkultur verbreitet hat ...“.
Dank der Beteiligung der Pariser Museen Quai Branly – Jacques Chirac und Louvre, des Musée des Confluences in Lyon, anderer französischer und ausländischer Museen und privater Sammler werden fast 300 Objekte ausgestellt. Einige davon werden zum ersten Mal öffentlich vorgestellt. „Es ist absolut notwendig, dass das Wissen aus dem Labor hinausgetragen wird“, so der Kurator. „In den letzten zwanzig Jahren haben wir viel über Mumien gelernt. Es ist an der Zeit, dass all diese Daten der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, und genau das soll diese Ausstellung bewirken“.
Partner
Académie des Inscriptions et Belles-Lettres (Institut de France)
Apothicairerie de l’Hôtel-Dieu-le-Comte
Bibliothèque nationale de France
DRAC Bourgogne - Franche-Comté
Conseil départemental d’Indre-et-Loire
Johann-Friedrich-Blumenbach-Institut der Georg- August -Universität Göttingen
La basilique-cathédrale Saint-Denis
Laboratoire anthropologie, archéologie, biologie (LAAB)
Communauté d'agglomération du Puy en Velay
Musée du quai Branly - Jacques Chirac
Musée municipal de Saint-Germain-en-Laye
Muséum national d’Histoire naturelle
Ordre national des pharmaciens
La Réunion des musées métropolitains Rouen Normandie
Trésor de la cathédrale de Sens