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GESCHICHTE

 

„Schätze des Königreichs Lotharingen, das Erbe Karls des Großen“

Nach dem Tod Karls des Großen und dann seines Sohnes Ludwig des Frommen wurde das Reich im Einklang mit der
karolingischen Tradition im Vertrag von Verdun im Jahr 843 zwischen den drei Enkeln Karls des Großen aufgeteilt: Lotharingien, Herrschaftsgebiet Lothars, das von Deutschland nach Italien überging Maas, Rhein und Rhone, Ostfranken und Westfranken. Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte dieses oft wenig bekannten Königreichs sowie den außergewöhnlichen Reichtum der karolingischen Kunst. Lotharingien umfasste durch komplexe politische Entwicklungen nachweislich Gebiete, die von der Nordsee bis zum Mittelmeer reichten und heute in Deutschland, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich und Italien integriert sind.

Diese sich verändernde Geographie, die dennoch auf dem westeuropäischen Kontinent verankert ist, ist die Grundlage der künstlerischen Pracht Lotharingiens. Die in der zweiten Hälfte des 9. und 10. Jahrhunderts geschaffenen Werke sind direkte Erben der Erfindungen der Künstler des Palastes Karls des Großen und spiegeln im Bereich der Schöpfung die vielfältigen Facetten des Territoriums wider, die von der germanischen Welt bis nach Italien reichen die Täler Maas, Rhein und Rhone. Tatsächlich faszinieren die Werke von Künstlern aus Lotharingen aufgrund ihres unterschiedlichen Erbes, zwischen nordischer Kunst und Kunst, die das Erbe des antiken Mittelmeerraums trägt, auch heute noch durch ihren ästhetischen Reichtum. Die diplomatischen Beziehungen der karolingischen Herrscher zum Byzantinischen Reich finden einen direkten Widerhall in der künstlerischen Geste, durch die Reise der Künstler, Werke und Materialien. Die Ausstellung befasst sich mit den wichtigsten Ereignissen, die die Geschichte Lotharingens geprägt haben, und versucht gleichzeitig, ihre künstlerischen Tendenzen offenzulegen.

Ob kostbar oder gewöhnlich, die Werke Lotharingias sind ein Spiegel der großen Kreativität dieser Zeit. Die Veranstaltung folgt einem linearen Verlauf, der durch die Architektur des Ausstellungszentrums vorgegeben wird, und präsentiert daher die lotharingische Kunst in einem breiteren Kontext mit dem Ziel, den Besuchern visuelle Brücken zu bieten und dabei zu helfen, die zentrale Stellung der lotharingischen Welt um die Wende des 1. Jahrhunderts zu verstehen und 2. Jahrtausend.

 



"La fabuleuse histoire des jouets de la préhistoire à nos jours"

Die Ausstellung HDE Var, Winter 2022, zu sehen vom 2. Dezember 2022 bis 12. Februar 2023, hat in der Weihnachtszeit großes Interesse geweckt. Kuratiert wurde die Ausstellung von Anne Monier, Kunsthistorikerin und Kuratorin der modernen und zeitgenössischen Sammlungen des Kunstgewerbemuseums in Paris, verantwortlich für die Spielzeugsammlung.

„Zu Beginn des 21. Jahrhunderts steht Spielzeug an einem großen historischen Wendepunkt: Da die Kinderzimmer überzulaufen scheinen, wenden sich Kinder immer mehr von ihren Spielsachen ab zugunsten virtueller Freuden. Der hervorragende Zustand des Videospiels, aber auch der Spielwarenmarkt nach den Zeiten der Ausgangssperre könnten eine Zukunft ankündigen, in der das Reale und das Virtuelle in ausgewogener Weise koexistieren. Der Zeitpunkt, sich mit der Geschichte des Spielzeugs auseinanderzusetzen, ist also besonders gut! “, präzisierte der Experte. Im 20. Jahrhundert wurden Kinder und Spielzeug zu echten Studienobjekten (in Geschichte, Sozialwissenschaften, Psychologie usw.), insbesondere durch die Einrichtung von ihnen gewidmeten Museen (Museum of Childhood in London, Spielzeugmuseum in Nürnberg). , Spielzeugabteilung des Kunstgewerbemuseums in Paris).

Doch „selbst wenn das Thema wenig diskutiert wird, kann eine Kindheitsgeschichte durch das Prisma des Spielzeugs erzählt werden, dieser ‚gesprächige Historiker‘“, so Léo Clarétie, einer der ersten Historiker, der sich mit der Geschichte des Spielzeugs befasste bezeichnet . Das Spielzeug folgt historischen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen und reflektiert und beschreibt den Platz des Kindes in der Gesellschaft. Als kulturelles und universelles Phänomen ist das Spiel mit seinem Begleiter, dem Spielzeug, überall und jederzeit zu finden“, erklärt sie. So erzählt uns Anne Monier, Absolventin der Eliteuniversität ENS und des renommierten Institute of Political Studies Sciences Po Paris, Stipendiatin des Forschungsstipendiums 2010 der Akademischen Stiftung der Kammer zu Berlin, diese fabelhafte Spielzeuggeschichte . die Ausstellungen „The Play Chest (2015), Another Story! 50 Years of Creation at the Leisure School (2015), Barbie (2016), The Spirit of the Bauhaus (2016), The Funny Little Beasts of „Antoon Krings“ (2016). ) am Musée des Arts Décoratifs in Paris und ist Herausgeberin mehrerer Bücher wie L'esprit du Bauhaus (Ausstellungskatalog, MAD, 2016), Barbie (Ausstellungskatalog, MAD, 2016) oder The Secret Garden of Funny Little Bestien (Gallimard Jeunesse, 2019).

 

 

 

 

 

Mumien, Wege in die Ewigkeit


Faszinierend und fesselnd für die einen, erschreckend und beängstigend für die anderen ... Mumien fordern die breite Öffentlichkeit und die Forscher gleichermaßen heraus und wecken ihre Neugier. Neben dem Symbol des ewigen Lebens, das sie seit Jahrtausenden in der kollektiven Vorstellung darstellen, sind sie zu einem echten Studienobjekt für die Wissenschaft avanciert.

Mit einem multidisziplinären Ansatz beleuchtet die neue Sommerausstellung des Hôtel départemental des expositions du Var in Draguignan, Mumien, Wege in die Ewigkeit, verschiedene Darstellungen von Mumien, ihren Gebrauch und die Frage, inwiefern sie für die Lebenden von Nutzen sind. Sie ist vom 10. Juni bis zum 25. September 2022 zu sehen.

Der Besucher entdeckt dank einer Szenografie, die in einem streng deontologischen Rahmen mit Verankerung im jeweiligen kulturellen Kontext ausgearbeitet wird, eine außergewöhnliche Ansammlung unterschiedlicher menschlicher und tierischer Mumien, außerdem ,Reliquien‘ berühmter historischer Persönlichkeiten, zahllose Objekte, die mit den Mumifizierungstechniken, Bestattungspraktiken und überraschenden Verwendungen im medizinischen oder künstlerischen Bereich zu tun haben, ikonografische Dokumente, Fotografien sowie Werke mit wissenschaftlichem Charakter“, so Philippe Charlier, Kurator der Ausstellung, Gerichtsmediziner, Archäologe, Anthropologe und Direktor für Forschung und Lehre am Musée du Quai Branly - Jacques Chirac in Paris. Und fügt hinzu: „Mumien gibt es nicht nur in Ägypten, auch wenn dies vielleicht die erste Region ist, die uns in den Sinn kommt, wenn wir an die Mumifizierung denken. Tatsächlich ist das Phänomen der gezielten Konservierung toter Körper universell und beschäftigt alle Kontinente und zahllose Kulturen. In dieser Ausstellung sehen wir die neuesten Erkenntnisse über ägyptische Mumien, aber wir entdecken auch Mumien aus Asien, Afrika, Amerika, Ozeanien und Europa. Wir erfahren, wie sie im täglichen Leben verwendet wurden – als Medizin, als Pigmente in Gemälden, als Material in Skulpturen – aber auch, dass viele französische Könige mumifiziert waren. Und schließlich befassen wir uns mit der Frage, wie sich die Vorstellung von Mumien in der Literatur, im Film und in der Popkultur verbreitet hat ...“.

Dank der Beteiligung der Pariser Museen Quai Branly – Jacques Chirac und Louvre, des Musée des Confluences in Lyon, anderer französischer und ausländischer Museen und privater Sammler werden fast 300 Objekte ausgestellt. Einige davon werden zum ersten Mal öffentlich vorgestellt. „Es ist absolut notwendig, dass das Wissen aus dem Labor hinausgetragen wird“, so der Kurator. „In den letzten zwanzig Jahren haben wir viel über Mumien gelernt. Es ist an der Zeit, dass all diese Daten der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, und genau das soll diese Ausstellung bewirken“.

 

 

„Die Tischkultur, eine französische Kunst – Vom 17. Jahrhundert bis heute“.

Bei dieser Ausstellung kann der Besucher als zeitgenössischer „Tischgast“ die Entwicklung französischer Gepflogenheiten bei Tisch über fünf Jahrhunderte entdecken und ihre Kodizes, Rituale und Neuerungen näher verstehen. Pierre Provoyeur, Generalkonservator für Kulturerbe, ehemaliger stellvertretender Direktor für die Politik der französischen Museen, und Chantal Meslin Perrier, Generalkonservatorin für Kulturerbe, ehemalige Direktorin des Nationalmuseums Adrien Dubouché in Limoges, kuratierten diese Ausstellung, verfassten den Katalog und gestalteten die Szenografie. Sie zeichnen uns ein erstes Portrait der französischen Tischkultur: „Es beginnt um 1770, zu jener Zeit, als das Esszimmer aufkam, also ein Raum, in dem gespeist wird und in dem sich der ,Service à la française‘ entwickelt. Weiter geht die Reise ins 19. Jahrhundert und bis zum Zweiten Weltkrieg, als der industrielle Fortschritt, das Aufkommen des ,Service à la russe‘ und die Entwicklung des Restaurants die französischen Tischgepflogenheiten verändern. Dann ab den 1950er-Jahren, als der Tafelservice allmählich aus der Mode kommt, wird der Tisch ein Ort des künstlerischen Wirkens.”

Die Ausstellung kombiniert gekonnt Erfindungen, agrarwissenschaftliche Entdeckungen, technische Fortschritte und die Entwicklung der sozialen Normen und verspricht einen informativen und vergnüglichen Besuch. „Eine große Vielfalt von Objekten, Materialien, ikonografischen Darstellungen und Kunstwerken werden mit etwa 600 Werken die Inszenierung akzentuieren. Diese stammen zumeist aus den reichen Sammlungen diverser französischer Museen für Schöne Künste, Museen für dekorative Künste, um nur ein paar zu nennen, oder von Privatpersonen wie Christofle, Bizot, David-Weill, Jund, Galerie Jacques Bailly, Clerc etc.“, kündigen sie an.

Objekte der Tischkultur, die einem bestimmten Gebrauch vorbehalten sind, oder Zierelemente – sie alle erzählen von den Tischmanieren oder der Atmosphäre bei Tisch, die der jeweiligen behandelten Epoche zu eigen waren. „Es werden also alltägliche Objekte ebenso zu sehen sein wie Produkte aus berühmten Manufakturen wie Christofle, Sèvres, Limoges ... und Objekte zeitgenössischer Künstler wie Jean Dufy, Jean Luce, René Lalique, Louis Sue und André Mare, Arman, Anne und Patrick Poirier …“, führen sie weiter aus.

Die Ausstellung wird außerdem bereichert von der Rekonstruktion einer Anrichte aus Goldschmiedearbeiten, gedeckter Tafeln aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert sowie der spektakulären Tafel des Speisesaals der ersten Klasse an Bord des Kreuzfahrtschiffes „Normandie“ und Auszügen aus Filmen, die durch diverse Inszenierungen zum Ausdruck bringen, welchen Blick das Kino auf das Essen richtet.


Sehen Sie sich unser Video über die Ausstellung an




„ODYSSEUS, Reise durch ein Mittelmeer voller Legenden“, die Eröffnungsausstellung des HDE Var


Das HDE Var zeigte vom 4. Juni bis 22. August 2021 „Odysseus, Reise durch ein Mittelmeer voller Legenden“, eine Ausstellung, die den Einfluss dieser Figur auf die westliche Kultur und die Kunstgeschichte beleuchten sollte. Odysseus und der Bericht über seine Rückkehr aus Troja waren nämlich zugleich ein Musterbeispiel für die Qualitäten, die von einem vollendeten Menschen erwartet wurden, sowie eine Auseinandersetzung mit dem Abenteuer Jede historische Epoche, vom antiken Griechenland bis in die Gegenwart, hatte in Bezug auf die Odyssee und ihren Protagonisten eine Herangehensweise, die mit den eigenen Anliegen im Einklang stand: Vorbildcharakter eines Mannes für die Jugend im klassischen Griechenland, Gründungsgeschichte für einen Großteil der modernen abendländischen Zivilisation bis hin zu zeitgenössischen Reaktionen auf das durch das Exil hervorgerufene Leid.

Die Ausstellung war in elf Abschnitte eingeteilt, von denen zehn je ein Themengebiet aufgreifen, das im homerischen Epos verankert und mit einer Figur der Geschichte verbunden ist, sodass man der chronologischen (in Gesängen) und zugleich der symbolischen Struktur (in Figuren, die in den einzelnen Etappen des Helden auftauchen) der Erzählung folgen konnte. Das Ziel der Ausstellung bestand also darin, der chronologischen Reihenfolge der Ereignisse zu folgen, indem die Erzählung vom Aufbruch Odysseus aus dem Trojanischen Krieg bis zu seiner Ankunft in Ithaka zehn Jahre später rekonstruiert wird.

Die Ausstellung fand auf einer 650 m2 großen Fläche statt, die sich über die drei Ebenen des HDE Var verteilte. Sie wurde als eine Reise auf den Spuren von Odysseus rund um das Mittelmeer konzipiert. Somit konzentrierte sie sich auf den Protagonisten und die Ereignisse auf seiner Reise.

In der Ausstellung waren Skulpturen, Keramiken, Kunstgegenstände, Zeichnungen, Fotografien, Gemälde, Filme und Installationen zu sehen. Auch filmische, musikalische oder Videospiel-Interpretationen der Abenteuer des Helden wurden präsentiert und boten den Besuchern die Möglichkeit, diese eher zeitgenössischen Werke mit dem homerischen Epos in Verbindung zu bringen. Darüber hinaus ermöglichten sie gerade dem jüngeren Publikum, sich besser mit den Herausforderungen zu identifizieren, die durch die Abenteuer des Helden aufgeworfen werden. Gezeigt wurden antike, Renaissance- und zeitgenössische Werke aus internationalen Sammlungen oder speziell für das HDE Var angefertigte Werke, die die verschiedenen Episoden des Odysseus-Epos darstellen und an sie anknüpfen. Darüber hinaus veranschaulichte der Rundgang die Herausbildung von Stilen und Formen, die von Künstlern im Laufe der Geschichte verwendet wurden.

Kuratorium und Organisation

Kurator der Ausstellung: Milan Garcin, Kunsthistoriker

Berater für Archäologie: Yvon Lemoine, Archäologe, zuständig für die Abtei von La Celle.

Produktion der Ausstellung: Département du Var (HDE Var)